Rega
Die Schweizerische Rettungsflugwacht (REGA) (französisch Garde Aérienne Suisse de Sauvetage (REGA), italienisch Guardia Aerea Svizzera di Soccorso (REGA), rätoromanisch Guardia aviatica svizra da salvament (REGA), englisch Swiss Air-Rescue (REGA), ist eine gemeinnützige private Stiftung für Luftrettung in der Schweiz, die 1952 von Mitgliedern der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft gegründet wurde und ihren Sitz am Flughafen Zürich hat. In der Schweiz kann die Hilfe der Rega über die Alarmnummer 1414 oder über Funk angefordert werden.
Die REGA bildet ein Glied der Rettungskette Schweiz (Swiss Rescue). Sie beschäftigt 405 Personen (Stand 2018) und arbeitete im Jahr 2018 über 17`000 organisierte Einsätze ab. Ihre Abkürzung «REGA» ist ein Akronym aus den Wörtern «Rettungsflugwacht» und «Garde aérienne». Von 1968 bis 2013 hatte die Rega das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Organisationen.
Die REGA hatte 2018 3,483 Millionen Gönner, dies entspricht über 40 % der Bevölkerung.
Geschichte
1940er-Jahre
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1946 retteten die Schweizer Militärpiloten Victor Hug und Pista Hitz mit Flugzeugen des Typs Fieseler Storch nach dem Flugzeugabsturz auf dem Gauligletscher die Passagiere und die Besatzung der abgestürzten amerikanischen Douglas DC-3. |
1950er-Jahre
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1951–1952: Der St. Moritzer Hotelier Fredy Wissel und der Walliser Pilot Hermann Geiger begannen mit der Er-probung der Gletscherlandetechnik mit Skiflugzeugen. |
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Am 27. April 1952 kamen die Mitglieder der SLRG (Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft) im «Hotel Bären» in Twann am Bielersee zur Jahresversammlung zusammen. Der Mediziner Rudolf Bucher setzte sich dafür ein, dass von der Lebensrettungs-Gesellschaft ein Zweig abgetrennt werden sollte, der sich auf die Rettung aus der Luft spezialisieren sollte. Mit der Zustimmung der Versammlung war die Schweizerische Rettungsflugwacht (SRFW) gegründet und damit das moderne, organisierte Flugrettungswesen geboren. Die ersten Retter wurden in Abingdon (England) von der Royal Air Force als Rettungs-Fallschirmspringer ausgebildet. Diese sprangen mit Rettungsmaterial und wenn nötig mit Lawinenhunden zu den Verletzten in unwegsames Gelände. |
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Im Oktober 1952 landete Hermann Geiger das mit einziehbaren Metallskis ausgerüstete Gletscherflugzeug Piper Super Cub auf dem Blüemlisalpgletscher. |
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Im Dezember 1952 flog der Pilot Sepp Bauer in Davos mit einer Hiller 360 den ersten Helikopter-Rettungseinsatz. Der Helikopter wurde mittels darunter- montiertem Ballonkorb zum Transporter der Verletzten. Es waren weltweit die ersten Transporte mit Unterlast. |
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Im Februar 1957 schenkte der Schweizerische Konsumverein der SLRG/SRFW einen Helikopter vom Typ Bell 47 J. |
1960er-Jahre
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1960 wurde die REGA unter Fritz Bühler neu organisiert und von der SLRG losgelöst. Ab 1960 begannen ebenfalls die ersten Repatriierungsflüge für im Ausland erkrankte Schweizer mit einer Piaggio P.166. |
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Am 1. März 1965 wurde die REGA gemäss Bundesratsbeschluss zur Hilfsorganisation des Schweizerischen Roten Kreuzes ernannt. |
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26. August 1966: Hermann Geiger verunglückte tödlich in der Platzrunde von Sion bei einem Zusammenstoss mit einem anderen Flugzeug. |
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Im September 1966 fand das erste internationale Helikopter-Symposium der Rettungsflugwacht auf dem Eigergletscher statt. Das Rettungs-Tau und das Horizontalnetz zur Bergung von Verletzten in Geländen ohne Landungsmöglichkeit wurde eingeführt. |
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1968 nahm die REGA ihren ersten Helikopter in Betrieb, der von einer Turbine angetrieben wurde; es handelte sich um einen Bell 206 A Jet Ranger. |
1970er-Jahre
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1970 kaufte die REGA eine Cessna 414 mit Druckkabine für die Repatriierungsflüge. Anlässlich des 2. Internationalen Helikopter-Symposiums wurden in der Eiger-Nordwand Retter mittels einer Seilwinde vom schwebenden Helikopter in der Wand abgesetzt. |
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1971 erhielt die REGA den ersten aus-schliesslich aus Gönnergeldern finanzierten Helikopter, eine SE 316 Alouette III. Im gleichen Jahr wurden zum ersten Mal zwei deutsche Alpinisten mit der Seilwinde direkt aus der Eigernordwand gerettet. |
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1972: Der «Babyhelikopter», eine Bölkow Bo 105 C, wurde auf dem Dach des Kinderspitals Zürich stationiert. Der Helikopter erhielt diesen Namen, weil er häufig für den Transport von Risiko-Neugeborenen eingesetzt wurde. |
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1973 wurde der erste zivile Ambulanzjet, ein Learjet 24 D, gekauft. Er wurde auf den Namen Henri Dunant getauft. |
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1976 erteilte die REGA den Auftrag zur Erstellung des ersten privaten gesamt-schweizerischen Funknetzes. |
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1977 wurde erstmals eine westliche Rettungsorganisation im Ostblock tätig. Die Rega flog im März nach Bukarest, um Opfer des Erdbebens von Vrancea zu retten. Ebenfalls 1977 gelang die erste Direktrettung von zwei Alpinisten aus der «Rampe» der Eigernordwand. Dieses Unternehmen galt bislang als unmöglich. |
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1979 wurde die Stiftung «Schweizerische Rettungsflugwacht» eingerichtet. Diese über-nahm die Aktiven und Passiven des bisherigen Vereins. |
1980er-Jahre
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1980 spielte sich über dem Flugplatz Yverdon die wohl spektakulärste Rettungsaktion in der Geschichte der REGA ab. Der Fallschirm eines Fallschirmspringers hatte sich im Heckrad des Absprungflugzeuges verfangen. Die Crew eines REGA-Helikopters befreite ihn während des Fluges. Der Fallschirmspringer kann mit dem Notfallschirm sicher landen. |
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Das Schweizerische Rote Kreuz nahm die Rettungsflugwacht 1981 als Korporativmitglied auf. Ebenfalls in diesem Jahr beschlossen das Schweizerische Katastrophenhilfskorps, der Schweizer Verein für Katastrophenhunde, das Bundesamt für Luftschutztruppen und die REGA, bei Erdbebenkatastrophen künftig gemeinsam als Rettungskette Schweiz Sofort-hilfe zu leisten. |
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Die erwähnte Rettungskette kam nach einem Erdbeben in Nordjemen 1982 erstmals zum Einsatz. |
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Der REGA wurde 1984 in Neu-Delhi das Lindbergh-Diplom verliehen. |
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REGA -Direktor Bühler wurde 1985 in Glasgow der Order of St. John verliehen. |
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Die REGA konnte im selben Jahr den 1'000'000. Gönnerausweis ausstellen. |
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Die REGA rüstete 1987 als erste zivile Organisation der Welt alle Helikopter mit dem Nachtsichtgerät ANVIS aus. |
1990er-Jahre
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Der Stiftungsrat beschloss 1993 das REGA -Center auf dem Flughafenareal in Zürich-Kloten zu bauen. |
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Fredy Wissel starb 1994 fast 90-jährig in St. Moritz |
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1996 führte ein REGA -Einsatz das Rettungs-Team erstmals rund um die Welt. Der Flug dauerte 43 Stunden. Zwischenlandungen erfolgten in Maskat, Bangkok, Chabarowsk, Anchorage, Reading, Faro und Valencia. |
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1997 zog die REGA in das Rega-Center nach Kloten um. |
2000er-Jahre
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2002: Die Leitstelle Search and Rescue wurde von der REGA vom Bundesamt für Zivilluftfahrt übernommen. |
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50-Jahr-Feier im REGA -Center Kloten |
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Die Flotte wurde mit der Beschaffung von drei Ambulanzjets Bombardier Challenger 604 sowie fünf Eurocopter EC 145 grundlegend erneuert. |
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2009 wurde eine neue Version der Agusta, die «AgustaWestland A109S Grand Da-Vinci», eingeführt. Die 11 «Da Vincis» ersetzten die seit 1992 im Einsatz stehenden Agusta A 109 K2 |
2010er-Jahre
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Am 3. Januar 2010 starb ein Notarzt nach einem Lawinenniedergang. Er war dabei, einen bereits geretteten Mann zu versorgen. Es war der erste Lawinentodesfall eines Besatzungs-mitglieds der REGA. |
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Nach jahrelangen Tests kann die REGA seit Juli 2011 die Landeplattform des Berner Inselspitals satellitengestützt anfliegen. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Schweizer Helikopterrettung: Rettungs-helikopter können nun geschlossene Wolken- oder Nebeldecken von oben nach unten durchstossen und schwer verletzte oder erkrankte Patienten auf direktem Weg ohne Zeitverlust in ein Zentrumsspital fliegen. |
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Im April 2019 präsentierte die REGA eine neu entwickelte Drohne. Der zwei Meter lange Mini-Helikopter soll ab 2020 für die Personensuche in schwer zugänglichem Gelände oder bei schlechten Sichtverhältnissen eingesetzt werden. Die Drohne ist u. a. mit einer Wärmebildkamera und Handyortung ausge-rüstet. |
Einsatz in der Schweiz
Ein REGA -Rettungshelikopter befindet sich fünf Minuten nach Alarmierung in der Luft und innerhalb von 15 Minuten am Unfallort irgendwo in der Schweiz. Das Gleiche gilt auch für den Kanton Wallis, wo die Luftrettung durch die REGA-Partner Air-Glaciers und Air Zermatt betrieben wird. Zur Standardbesatzung gehört ein Pilot, ein Arzt sowie ein diplomierter Rettungssanitäter. Die Kosten werden je nach Einsatz von den Unfall- oder Krankenversicherungen getragen. Für ihre Gönner übernimmt die REGA jene Kosten, die nicht durch eine Versicherung gedeckt sind.
Die REGA transportiert nicht nur verletzte Menschen, sondern im Rahmen der Hilfe für Bergbauern häufig auch verletzte oder tote Kühe und auch Tiere, die beispielsweise infolge Schneefalls ihre Alpweiden nicht mehr selbst verlassen können.
Seit den Anfängen der REGA hat sich die Flotte ständig dem neusten Stand der Technik angepasst: Ab 1955 stand eine Hiller 12, ab 1957 eine Bell 47 J für die Rega im Einsatz; abgelöst später durch Bell Jet Ranger. Ab den 1970er Jahren bildeten über lange Zeit drei Bölkow Bo 105 auf Flachlandbasen und 12 Alouette III auf Gebirgsbasen die Helikopterflotte der Rega. Ab 1992 wurden beide Typen durch die Agusta A109 K2, einer speziellen Weiterentwicklung der Agusta A109 für den Rettungseinsatz, abgelöst. Auf den Flachlandbasen Lausanne, Bern, Basel und Zürich wurden die A109 K2 Ende 2003 durch neuere Helikopter des Typs Eurocopter EC 145 ersetzt, die auf den Basen im Alpenraum eingesetzten Agusta A109 K2 wurden zwischen 2008 und 2009 durch das Nachfolgemodell vom Typ AgustaWestland A109S Grand Da-Vinci abgelöst.
Einsätze International
Bei medizinischen Problemen im Ausland kann jede Privatperson die REGA um Hilfe bitten. In der Einsatzzentrale macht sich dann ein Arzt aufgrund der Angaben vor Ort ein möglichst genaues Bild und entscheidet dann, ob und wie der Patient in die Schweiz zurückgeflogen wird. Schlechte medizinische Versorgung vor Ort oder ein voraussichtlich längerer Krankenhausaufenthalt sind dabei wichtige Entscheidungskriterien.
Die so genannte Repatriierung findet dann je nach Entscheidung mit einem Ambulanzflugzeug der REGA oder mit einem Linienflug statt.
Anfänglich wurden für Repatriierungen Ambulanzflugzeuge des Typs Lear Jet 24D eingesetzt. Wie die Helikopterflotte wurde auch die Flugzeugflotte laufend modernisiert: Es folgten Bombardier Challenger CL-600, CL-601 und British Aerospace BAe 125-800B (Raytheon Hawker 800). Danach bestand die Flotte der Ambulanzflugzeuge aus drei modernen Bombardier Challenger 604, die ab 2018 durch drei neue Bombardier Challenger 650 ersetzt wurden.
Flotte
Aktuelle Flotte
Die Flotte besteht zurzeit aus 21 Helikoptern und 5 Ambulanzjets:
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1 Eurocopter EC 145 (Kennzeichen: HB-ZRA) |
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7 Airbus Helicopters H145 (Kennzeichen: HB-ZQG bis HB-ZQL), haben die EC 145 auf den Mittellandbasen ersetzt. |
3. |
11 AgustaWestland Da Vinci (Kennzeichen: HB-ZRN bis HB-ZRZ, ohne HB-ZRO und HB-ZRV), stationiert auf den Gebirgsbasen. |
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3 Bombardier Challenger 650 (Kennzeichen: HB-JWA, HB-JWB und HB-JWC), stationiert im Rega-Center LSZH. |
5. |
1 Airbus Helicopters H125 (Kennzeichen: HB-ZRJ), seit Ende 2016 zu Trainings- und Ausbildungszwecken mit Schwerpunkt Gebirgs- und Unterlastflug. |
Standorte der REGA
Rega-Center LSZH
Am nordöstlichen Rand des Zürcher Flughafens befindet sich das so genannte REGA -Center, der Hauptsitz der Schweizerischen Rettungsflugwacht. Er umfasst unter anderem den Hangar für die Challenger-Ambulanzflugzeuge der REGA, die Unterhaltswerkstätte, die Einsatzzentrale, Verwaltungsräumlichkeiten und die Infrastruktur für die Ausbildung; am Hauptsitz sind rund 150 REGA -Mitarbeiter beschäftigt.
Die Einsatzbasis von Zürich ist aber nicht in Zürich-Kloten, sondern in Dübendorf. Vom Klotener Flughafen werden keine Helikoptereinsätze geflogen.
Helikopter-Basen der Rega
Dübendorf LSMD (REGA 1)
In Dübendorf befindet sich REGA 1, die älteste Basis der Rega. Ab 1968 flog die REGA Einsätze von einer Basis auf dem Flughafen Zürich, ab 1972 provisorisch vom Standort auf dem Kinderspital in der Stadt Zürich. Seit Frühling 2003 verfügt REGA 1 über eine moderne Basis auf dem Gelände des Militärflugplatzes Dübendorf. Pro Jahr fliegt REGA von der Zürcher Basis aus rund 1000 Einsätze.
Basel LFSB (REGA 2)
Seit 1975 betreibt die REGA auf dem Flughafen Basel-Mülhausen eine Basis. Mehr als die Hälfte der Einsätze betreffen Südbaden (Deutschland), rund zehn Prozent das Elsass. In der Schweiz deckt die Basler Basis die Nordwestschweiz, den Jurasüdfuss und den Kanton Jura ab.
Bern LSZB (REGA 3)
In Bern ist die REGA seit 1976 auf dem Flughafen Bern-Belpmoos stationiert. Bern ist eine so genannte Flachlandbasis; ihre Aktivitäten bestehen primär in Einsätzen bei Verkehrsunfällen sowie sekundär Verlegungen von Spital zu Spital.
Lausanne LSGL (REGA 4)
Seit 1981 fliegt die REGA ihre Einsätze im Genferseegebiet von einer Basis in Lausanne aus. Pro Jahr finden ab Lausanne rund 1000 Einsätze statt, davon etwa ein Drittel mindestens teilweise in der Nacht.
Untervaz LSXU (REGA)
In Untervaz im Norden des Kantons Graubünden befindet sich seit 1992 eine der jüngeren REGA-Basen, nachdem die REGA vorher ab 1976 den Flugplatz Bad Ragaz genutzt hatte. Ab Untervaz fliegt die REGA pro Jahr etwa 900 Einsätze, davon rund 300 für Wintersportunfälle.
Locarno LSZL (REGA)
In der Magadinoebene im Zentrum des Kantons Tessin ist die REGA seit 1980 am Aeroporto Cantonale di Locarno präsent. Das Einsatzgebiet umfasst den ganzen Kanton Tessin sowie Teile des Kantons Graubünden und das Misox. Hinzu kommen immer wieder auch Einsätze im benachbarten Italien.
St. Gallen LSXO (REGA)
Für Einsätze im Kanton St. Gallen, im Kanton Thurgau sowie in den beiden Appenzeller Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein verfügt die REGA seit 1984 über eine Basis in St. Gallen-Winkeln (zwischen Gossau und St. Gallen). Häufig finden von dort aus auch Einsätze in Deutschland und Österreich statt.
Erstfeld LSXE (REGA 8)
Die REGA ist seit 1966 im Kanton Uri tätig, seit 1978 mit einer eigenen Basis in Erstfeld. Erstfeld ist eine so genannte Gebirgsbasis; im Sommer stehen Bergunfälle im Vordergrund, im Winter Einsätze für verunfallte Wintersportler. Hinzu kommt die Tierrettung im Rahmen der sommerlichen Alpbewirtschaftung.
Samedan LSZS (REGA 9)
Im Engadin fliegt die REGA seit 1957 Einsätze, seit 1977 mit einer eigenen Infrastruktur auf dem Flugplatz Samedan. REGA 9 ist eine Hochlandbasis mit einem grossen Spektrum an Einsätzen, wobei es sich hauptsächlich um so genannte Primäreinsätze handelt, bei denen Notarzt und Rettungssanitäter zur Erstversorgung an eine Unfallstelle geflogen werden.
Der schweizerdeutsche Spielfilm Heldin der Lüfte wurde mit Unterstützung der REGA in Samedan gedreht, feierte am 3. Dezember 2008 im Rega-Center Kloten seine Premiere und wurde erstmals am 14. Dezember 2008 auf SF 1 ausgestrahlt.
Wilderswil/Interlaken LSXI (REGA 10)
Im Berner Oberland ist die REGA seit 1971 aktiv, ursprünglich am Flugplatz Interlaken und seit 1982 mit einer eigenen Basis auf dem Heliport Gsteigwiler. REGA 10 ist eine Gebirgsbasis und unter anderem auf anspruchsvolle Rettungseinsätze im Hochgebirge spezialisiert. Anfang Mai 2008 erfolgte der Umzug vom Standort Gsteigwiler zum neuen Basisstandort Wilderswil. Hier bezog die REGA-Basis EBBO Ihre neuen Räume und startete den Flugbetrieb ab dem neuen Standort am 10. Mai 2008.
Mollis LSMF (REGA 12)
Die Basis Mollis wurde über viele Jahre durch die Heli-Linth im Vertragsverhältnis mit der REGA auf dem ehemaligen Militärflugplatz Mollis betrieben. Seit 2010 betreibt die Rega einen eigenen Helikopter vom Typ AW109SP ab der Basis in Mollis.
Zweisimmen (REGA 14)
Die Basis Zweisimmen wurde über 20 Jahre lang durch die private Helikopterbetreiberin Bohag im Vertragsverhältnis mit der REGA betrieben. Seit 2009 hat die REGA einen eigenen Helikopter vom Typ Agusta AW109SP auf dem Flugplatz Zweisimmen stationiert.
Im Oktober 2012 fand in Zweisimmen der Spatenstich zum Neubau einer neuen, gemeinsamen Helikopterbasis statt (REGA / Bohag). Beide Parteien nahmen im Herbst 2013 den Flugbetrieb ab der neuen Basis auf dem Flugplatz Zweisimmen auf.
Helikopter-Basen von Partnern der Rega
Flughafen Genf (REGA 15, ♁Koordinaten): Eine Eurocopter EC 135 (HB-ZEN) im Besitz des Universitätsspitals Genf fliegt Einsätze für die REGA.
Im Kanton Wallis sind nicht die REGA, sondern Air-Glaciers und Air Zermatt für die Luftrettung zuständig. Auch sie finanzieren sich teilweise über Gönnerschaften, worauf im Gegenzug Rettungs- und Heimflug-Kosten erlassen werden.
Partner
Die Rega verfügt, neben den Blaulichtorganisationen Polizei, Feuerwehr und Sanität, über weitere Organisationen mit denen sie zusammenarbeitet. Für alpine Rettungs- und Bergungseinsätze arbeitet die REGA eng mit dem Schweizer Alpen-Club SAC zusammen. Für grossangesetzte Such- und Bergungseinsätze kann die REGA bei Bedarf Helikoptermittel des BAZL und der SUST anfordern. Andererseits dient die Alarmstelle der REGA auch als Meldestelle der SUST. Ein besonderer Partner der REGA ist die Schweizer Luftwaffe, diese unterstützt die REGA bei Bedarf mit Helikopter und Personal. Für Suchflüge und Rettungsmissionen bei erschwerten meteorologischen Verhältnissen hat die Luftwaffe immer einen mit einem FLIR ausgerüsteten Helikopter (in der Regel Aérospatiale AS 332 Super Puma oder Cougar) auf Pikett. Die Luftwaffe überwacht den Luftraum ständig und leitet Notfallsignale sofort zur Rega weiter, auch werden sämtliche Mittel der Luftwaffe zur schnellen und punktgenauen Ortung eingesetzt, so dass dem REGA -Helikopter die exakte Position schon frühzeitig mitgeteilt werden kann.
REGA-Funknetz (Regacom)
Die REGA betreibt in der Schweiz ein eigenes Funknetz. Das REGA-Funknetz (Regacom) ist ein für die Helikopter optimiertes schweizweites Funknetz mit 42 Funkstationen (Stand 2018).
Notrufkanal
In der Schweiz besteht die Möglichkeit, im 2-Meter-Band auf der Frequenz 161,300 MHz („E-Kanal“, „Emergency“- oder „Notrufkanal“) einen Notruf abzusetzen. Dieser Notruf wird von einer Funkstation des REGA-Funknetzwerks (Regacom) empfangen und an die REGA-Einsatzzentrale weitergeleitet. Im Wallis wird der auf dem Notrufkanal empfangene Notruf an die Kantonale Walliser Rettungsorganisation (KWRO) weitergeleitet. Die KWRO betreibt im Wallis einige Funkstationen für den Notrufkanal.
Der „Notrufkanal“ steht gesamtschweizerisch jedermann (Bevölkerung, Dienststellen und Behörden) ausschliesslich für die Alarmierung in Notfällen zur Verfügung. Über den Emergency- bzw. Notfunkkanal kann mittels eines vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) zugelassenen Funkgerätes Hilfe in Notfällen angefordert werden. Über den Emergency- bzw. Notfunkkanal soll ein Notruf nur dann erfolgen, wenn kein Mobilfunkempfang vorhanden ist und kein Telefon in erreichbarer Nähe zur Verfügung steht.
Das Regacom-Funknetzwerk erlaubt eine zuverlässige Alarmierung der REGA über den «Notrufkanal» mit einem Handfunkgerät, wenn Sichtverbindung zu einer Regacom-Funkstation besteht. Falls die 1. Fresnelzone frei von jeglichen Hindernissen, wie Sträucher, Bäume, Felsen, Haus- und Hüttenwände ist, kann mit einem Handfunkgerät zuverlässig ein Notruf über den «Notrufkanal» zur in Sichtverbindung stehenden Regacom-Funkstation abgesetzt werden.