Christoph Liechtenstein
Christoph Liechtenstein ist ein Rettungshubschrauber im Fürstentum Liechtenstein, der von der «AP³ Luftrettung» in Filderstadt betrieben wird.
Beschreibung
Die «AP³ Luftrettung» befindet sich im Eigentum der DRF Luftrettung, der österreichischen ARA Flugrettung und der Schweizer Alpine Air Ambulance AG. Der Rettungshubschrauber kommt im Vier-ländereck Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein zum Einsatz. Er führt primär Einsätze im Rheintal durch. Der Hubschrauber verfügt über eine Seilwinde und eine Longline zur Bergrettung und ist nachtflugtauglich. Neben dem Hubschrauber wird auch ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) für Liechten-stein betrieben. Der Hubschrauber und das NEF sind am Heliport Balzers stationiert. Disponiert wird der Hubschrauber von der Landesnotruf- und Einsatz-zentrale der Landespolizei Liechtenstein. Er kann aber auch über die Schweizer Rettungsflugwacht Notrufzentrale in der Schweiz direkt über den Notruf 1414 angefordert werden. Auch andere Rettungsleitstellen wie die Kantonale Notrufzentrale in St. Gallen sowie die Feuer- und Rettungsleitstelle Vorarlberg in Feldkirch fordern den Rettungs-hubschrauber regelmäßig an.
Genehmigung
Zur Stationierung dieses Rettungshubschraubers schreibt das BAZL: "Weiter ist ein Genehmigungs-verfahren durchzuführen, da es sich aufgrund der Neustationierung des Rettungshelikopters EC 135 mit den geplanten 1200 Flugbewegungen und dem neuen nächtlichen Flugbetrieb um wesentliche Betriebsänderungen handelt. Hierzu ist nach liechtensteinischem Recht eine Umweltverträglich-keitsprüfung durchzuführen. Das Genehmigungs-verfahren für die Betriebsänderungen wird daher sowohl neue Lärmberechnungen als auch die Umweltauswirkungen umfassen müssen." Diese Dokumente stehen nach wie vor aus.
Geschichte
Mit der Planung für einen eigenen Rettungshub-schrauber-Standort wurde Anfang 2018 begonnen.
Ursprünglich wurde der Rettungsdienst in Liechten-stein nur durch das Liechtensteinische Rote Kreuz (LRK) durchgeführt. Dafür betreibt das LRK am Landesspital Liechtenstein zwei Notfall-Ambulanzen. Einen geregelten Notarztdienst bietet das LRK nicht an. Nachdem der Notruf 144 am 1. Oktober 2017 an die Landespolizei Liechtenstein übergegangen war, war der Rettungsdienst auch für andere Anbieter zugänglich.
International hat sich seit langem der Dispositionsstandard etabliert, unabhängig von Anbietern das am besten geeignete Rettungsmittel aufzubieten – zumeist jenes, welches am schnellsten am Einsatzort sein kann. Die Einsatzleitzentrale der Landespolizei arbeitet unabhängig und koordiniert die Rettungsmittel aller Anbieter. Am 19. Dezember 2018 wurde der erste Liechtensteiner Rettungshub-schrauber offiziell in Betrieb genommen. Im ersten Betriebsjahr wurde der Hubschrauber 400 Mal ein-gesetzt, wobei 40 bis 50 Nachteinsätze – also in der Zeit zwischen 22 Uhr abends und 6 morgens – stattfanden.
Hubschrauber
HB-ZSJ ist ein Rettungshubschrauber vom Typ Airbus Helicopters H 135 Baujahr 1998. Ursprünglich befand sich der Hubschrauber im Besitz der «Schider Helicopter Service GmbH» in Waidring kurz SHS. Die SHS ist ein Österreichischer Notarzthubschrauber-Betreiber mit vier Einsatz-Basen in Waidring, Kufstein, Zell Am See und Kaltenbach. Sein ursprüngliches Kennzeichen und Funkrufzeichen war OE-XML. Ursprünglich war er weinrot lackiert. 2016 wurde er von der AAA übernommen und erhielt die Schweizer Kennung HB-ZSJ. Ursprünglich war er als Reserve für den Aargauer Rettungshubschrauber HB-ZJE geplant. (BOS Funk Rufzeichen «Lion 1») HB-ZSJ hatte das BOS Funk Rufzeichen «Lion 3». Disponiert wurde er vom Sanitätsnotruf in Aarau. Seit 1. Oktober 2017 fliegt er Einsätze mit dem BOS Funk Kennzeichen «Christoph Liechtenstein» nachdem AAA einen weiteren Hubschrauber im Aargau mit Kennzeichen HB-ZJD in Betrieb genommen hat und den Hubschrauber der AP³ zur Verfügung stellte.
Einsatzgebiet
Neben dem Staatsgebiet des Fürstentum Liechtenstein umfasst das Einsatzgebiet das österreichische Bundesland Vorarlberg, die Schweizer Kantone St. Gallen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Graubünden und den deutschen Landkreis Lindau.
Einsatzarten
Neben Notfallrettungseinsätzen fliegt Christoph Liechtenstein Verlegungsflüge. Im ersten Betriebsjahr waren vier von fünf Einsätzen Rettungsflüge, bei denen es immer um «Gefahr um Leib und Leben» ging.
Der Hubschrauber ist speziell für die Bergrettung ausgerüstet. Deshalb wird er auch für Rettungs-, Such- und Bergungseinsätze in der Alpenrettung eingesetzt.